Bachelorarbeit „Extremsportart Apnoetauchen - Einfluss auf Lunge und neuromuskuläres System"
Eine außergewöhnliche Anfrage erhielt die Apnoe Sparte über Günther Lemberger im März 2022.
Stefanie, eine Studentin für angewandte Sportwissenschaften an der TH Deggendorf fragte an, ob sich die Apnoe-Gruppe zur Verfügung stellen würde, als Probanden für verschiedene Auswertungen beim Apnoetauchen zu agieren, um mit den Ergebnissen ihre Bachelor-Abschlussarbeit zu schreiben.
Vorgaben waren das Messen des Lungenvolumens sowie die Auswirkungen auf den kurzzeitigen Sauerstoffmangel auf das neuromuskuläre System. Außerdem sollte eine Laktatmessung in der Ruhephase sowie direkt nach den Trainingseinheiten in Dynamik und Statik erfolgen. Zusätzlich wurde die Sauerstoffsättigung und der Puls mit Hilfe eines Finger-Oximeters abgenommen. Bei allen Tests erfolgten vor und nach dem Tauchgang ein motorischer Test, der per Video aufgenommen wurde, um mögliche Auswirkungen oder Differenzen belegen zu können.
Am 26.03.2022 fanden sich 6 Apnoetaucher sowie Stefanie mit Gehilfen zur Abnahme im Hallenbad in Viechtach ein. Nach dem Dehnen wurden die Messungen bei den Fortgeschrittenen Markus und Günther abgenommen (Laktat, Oxi, Lungenvolumen und Motorik in Ruhemessung).
Nach dem Eintauchen erfolgte ein Intervall mit 16x50m mit 30 Sekunden Pause mit darauffolgenden Messungen. Sauerstoffsättigung und Puls wurden direkt nach dem Intervall festgehalten. Der darauffolgende Laktat-Test war nichts für schwache Nerven. Wir stellten zumindest hier schon fest, dass in Folge der Immersion und des Tauchreflexes zu einer Umverteilung des Blutes aus den Extremitäten in den Bauch- und Brustraum kommt und die Fingerkuppen nur mit Widerwillen und mehreren Piksern ein paar Tropfen Blut gaben. Da der Laktattest in Ruhe, nach dem Versuch und nach weiteren zwei Zeitabständen abgenommen wurde, waren die Fingerkuppen sehr sensibel geworden. Der motorische Test machte den Abschluss der Intervalleinheit.
Nach einer kurzen Pause wurde das ganze Prozedere mit einem Maximalversuch im Streckentauchen wiederholt.
In der Mittelstufengruppe folgten Sümeyya, Sabine, Dmitrij und David mit Intervallen von 16x25m und 30 Sekunden Pause sowie dem Maximalversuch mit den gleichen Messungen.
Am 09.04.2022 fand auch der Teil 2 – die Statikeinheit im Hallenbad Viechtach statt.
Die Fortgeschrittenen Markus und Günther starteten mit der Abnahme der Messungen im Ruhezustand. Nach dem Eintauchen erfolgte ein Intervall mit 4x3 Min. mit 45 Sek. Pause. Sauerstoffsättigung und Puls wurden wieder direkt nach dem Intervall festgehalten und im Anschluss machte der motorische Test den Abschluss.
Sümeyya, Sabine, Alexej und David starteten den Versuch mit 4x2 Min. und 45 Sek. Pause. Danach konnte jeder ebenfalls noch einen Maximalversuch starten, um auch hier die Veränderungen im Körper festzuhalten.
Alle Ergebnisse und Auswertungen sowie die Bachelorarbeit werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, um daraus sportwissenschaftliche Erkenntnisse ableiten zu können.
Schon jetzt konnten wir feststellen, das im Bereich des Breitensports zwar durchaus Veränderungen zu sehen waren, jedoch bei den Teilnehmern keine bedenklichen Grenzannäherungen festgestellt wurden.
Am Schluss gab es als Dankeschön für jeden Teilnehmer noch etwas Süßes für die Nerven und wir bedankten uns bei Stefanie für den etwas anderen Input.
Eine sehr interessante und aufschlussreiche Erfahrung für unsere tolle Apnoe-Gruppe.
Bericht von Sabine Artmeier